Zahn Okklusion

Mit Biss, ohne Fehlbiss

Definition

Das normale Verschliessen der Zähne ineinander wird als «Okklusion» bezeichnet. Hinter dem Begriff «Malokklusion» oder «Fehlbiss» verstecken sich verschiedenste Fehlpositionen und Fehlentwicklungen von Kiefer, Zähnen und Schädelteilen – einzeln oder zueinander. Sie sind entweder angeboren oder erworben – erworben durch Unfälle, Zahnentfernung oder durch pure Gewohnheit wie zum Beispiel durch chronische Mundatmung mit fehlendem Kontakt der Zunge am Gaumendach. Die Untersuchung umfasst neben Röntgenbild diverse Funktionstests der Kaumuskulatur, der Kiefergelenke und der Atemwege. Die bekanntesten Fehlbiss-Beispiele sind «Überbiss», «Unterbiss» und «Kreuzbiss».  

Das Problem

  • Die Zahnstellung ist das Ergebnis komplexer Entwicklungsprozesse von Kiefer und Zähnen
  • Zu den funktionellen Einflussgrössen gehören Zungenmuskulatur, Kopfhaltung und Atmung.
  • Hinzu kommen individuelle Zahnstellung und Körperhaltung.

Spiraldynamik® Therapie

  • Zunge am Gaumen und aktiver Lippenschluss fördern die reguläre Ausgestaltung von des Oberkiefers und der Zähne
  • Die aufrechte Kopfhaltung bringt den Unterkiefer nach vorne und schafft Platz für die Atmung
  • Spiraldynamik® kann kiefer-orthopädische Massnahmen ergänzen, aber nicht ersetzen. Wir empfehlen bevorzugt wachstumslenkende Ansätze. 

Operation Ja oder Nein?

Therapie

Eine funktionell und kosmetisch gute Zahnstellung hat nachweislich grossen Einfluss auf die Lebensqualität. Alle Therapien im Kindesalter zielen darauf ab, am Ende des Skelettwachstums eine normale Zahnstellung zu erreichen. Es gibt drei grundsätzlich verschiedene Wege dieses Ziel zu erreichen:

  1. Die funktionelle und zahnschonende Wachstumslenkung von Zähnen und Kiefer gemäss dem Grundsatz «Lenken, Leiten und Stützen» statt «Zug, Zwang und Druck». Als Beispiel erwähnt sei die Bionator Therapie nach Wilhelm Balters. Dieser Ansatz ist primär funktionell und modifiziert das Schlucken, Sprechen, Trinken, Saugen, Atmen, Mimik, Lippenschluss, Kauen, Beissen.
  2. Die klassischen kiefer-orthopädischen Massnahmen mittels Spangen & Co fokussieren auf die kosmetische Stellungskorrektur der Zähne unter Berücksichtigung von Zahnform, Zahnbreite, Zahnbogenform und Wachstumsmuster. Das häufig praktizierte Ziehen „überflüssiger“ permanenter Zähne wurde bisher wissenschaftlich ungenügend untersucht (Hinweis: ästhetisch ist das Ziehen permanenter Zähne meist nachteilig). Das Ziehen von Milchzähnen zur Stellungkorrektur wird zunehmend kritisch gesehen. Verschiedene Korrekturen werden heute kontrovers diskutiert – beispielsweise beim Unterbiss oder beim Kreuzbiss.

Operation

Im Gegensatz zu Bionator und Zahnspange – die zusammen als «konservative Methoden» bezeichnet werden – können bei kiefer-chirurgischen Eingriffen knöcherne Fehlstellung und Fehlentwicklungen anatomisch korrigiert. Darin liegt der Vorteil der kieferchirurgischen Methoden – insbesondere im Erwachsenenalter, in dem eine Wachstumslenkung nicht mehr möglich ist. Als Beispiel erwähnt sei die chirurgische Vorverlagerung des Oberkiefers erwähnt.

Tipp

Die Wachstumslenkung ist funktioneller und schonender als Spangen & Co. Aber nicht einfach: Kind und Eltern müssen überzeugt mitmachen. Am Anfang steht eine kompetente kieferorthopädische Beratung.

Clip & klar erklärt

Patienten sagen