Progressives Wirbelgleiten lautete die Diagnose bei Georg Grau, ein äußerst schmerzhaftes Leiden der unteren Rückenwirbelsäule. Versteifen war die Empfehlung des Chirurgen. Georg Grau wollte das „auf keinen Fall.“
„Wahrscheinlich bin ich schon mit dieser Schwächung der unteren Wirbelsäule auf die Welt gekommen“, glaubt der heute 66-jährige Georg Grau und zeigt ein älteres Röntgenbild, auf dem ein deutliches Abgleiten der unteren Rückenwirbel zu sehen ist. Und er erinnert sich, dass er als Kind immer der Schwächste war bei Übungen an der Sprossenwand. Er habe seine Beine nur mit größten Anstrengungen anheben können. Den ersten schmerzhaften Vorfall erlebte Georg Grau als Sekundarschüler beim Üetliberglauf. Er blieb an einer Wurzel hängen, stürzte schwer und konnte nicht mehr gehen. Seine Eltern kannten damals einen sehbehinderten Masseur und dieser brachte ihn wieder auf die Beine. Ab zwanzig Jahren hatte er einen bis zwei Vorfälle im Jahr. Unregelmäßig aber oft bei abrupten Bewegungen. Spritzen, Schmerztabletten und Physiotherapie halfen über das Gröbste hinweg.
Trotzdem gab Georg Grau seine sportlichen Ambitionen nie auf: Er spielte Fussball, Eishockey, Handball, nahm als Ski-Langläufer an großen Wettbewerben wie dem Vasa-Lauf und anderen teil. Ab 55 häuften sich die Vorfälle. Nach einer Konsultation in einer renommierten orthopädischen Klinik in Zürich riet man ihm vor rund fünf Jahren zu einer Versteifung der unteren Rückenwirbel. „Das wollte ich auf keinen Fall“, sagt er sehr vehement. Denn als gelernter Feinmechaniker wisse er Bescheid über das Zusammenspiel in der Biomechanik, „speziell auch über Anschlussprobleme der benachbarten Wirbelkörper im Falle einer Operation.“
Im Februar 2015 kam er aufgrund eines Hinweises seiner Lebenspartnerin zu Abklärungen ins Spiraldynamik® Med Center in Zürich. „Wirbelgleiten um 11 mm, mit langsamer Progression des Gleitens über die Jahre“ lautete die Diagnose von Dr. med. Christian Larsen, leitender Arzt des Med Centers. Mittlerweile hat Georg Grau acht Therapie-Einheiten hinter sich. Er ist des Lobes voll über seine Therapeutinnen, ihre Motivation und die gegenseitige Absprache. Dass er selber viel zur Linderung seines Leidens beiträgt, indem er „eisern“ seine Hausaufgaben erfüllt, kann seine Partnerin nur bestätigen. Neben den Spiraldynamik®-Übungen arbeitet er auf dem Trampolin: „Ich stärke die Muskulatur im kritischen Kreuz-, Bauch- und Beckenbereich - bis zum Beckenboden.“ Die Kontrollmessungen durch den Arzt haben gute Resultate ergeben.
Es gehe ihm ausgezeichnet, sagt Georg Grau bei unserem Gespräch in Meilen. Der pensionierte Bankangestellte hat an diesem Nachmittag gerade eine größere Velotour hinter sich. Er ist intensiv mit Bike, Rennvelo und mit dem Surfbrett auf dem Zürichsee unterwegs. Nächstes Jahr will er an einem Velorennen auf Mallorca über mehr als 300 km mitmachen.
Text: Eva Mackert, November 2015
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