Ein Rundrücken ist mehr als ein kosmetisches Problem. Das hat Anita Zbinden schmerzlich erfahren müssen. Tabletten waren ihre täglichen Begleiter.
Der Rundrücken, Kyphose genannt, ist eine konvexe Krümmung der Wirbelsäule, ein Buckel, der auf die Nachbarbereiche wie Schulter, Nacken, Kreuz einen schmerzhaften Einfluss haben kann. Von einer normalen Krümmung spricht man bis zu 35°, bei Anita Zbinden wurden 65° gemessen.
Autounfall als Ursache?
Die 39-jährige Mutter von zwei schulpflichtigen Töchtern lebt in Münsingen bei Bern. Schon ihre Mutter habe einen Rundrücken gehabt, erzählt sie im Gespräch. Die Ursache für ihre Nacken- und Kopfschmerzen schrieb sie jedoch einem Autounfall zu, den sie als Zwanzigjährige erlitten hatte. Anita Zbinden setzte auf Krafttraining und Nordic Walking. Ihr Hausarzt verschrieb ihr entzündungshemmende Medikamente, und sie ging in die Physiotherapie. Es folgte eine Therapie beim Osteopathen. Trotz all dieser Maßnahmen fühlte sie sich nicht besser. Als sie im letzten Sommer nicht mehr schwimmen konnte und die Schmerzen im Nackenbereich auch beim Walken immer schlimmer wurden, meldete sich Anita Zbinden auf Anraten ihres Hausarztes beim Spiraldynamik® Med Center in Bern an.
Der leitende Arzt, Dr. med. Christian Gauss, diagnostizierte im Oktober 2012 einen Rundrücken mit massiven Verspannungen der Muskulatur der Brust- und Halswirbelsäule, die bei Anita Zbinden wiederum starke Kopfschmerzen ausgelöst hatten.
In der ersten Therapiestunde musste sie Treppensteigen. „Ich merkte selber, wie steif ich geworden war in all den Jahren.“ Schon nach vier Therapielektionen, bei einer Kontrolle im Januar, spürte sie eine deutliche Besserung. Im April sagte sie dem behandelnden Arzt, Kopfschmerzen und Verspannungen der Muskulatur seien kein Thema mehr. In der Wirbelsäulenmessung hat sich der Rundrückenwinkel von anfänglich 65° auf 55° reduziert. Das sei zwar immer noch zu viel, sagt Dr. Gauss, es sei aber ausreichend, dass die Patientin wieder einmal schmerzfrei sein könne. Anita Zbinden freut sich sehr über die Fortschritte. Ganz weg sind die Kopfschmerzen noch nicht: „Es kann sein, dass ich einmal im Monat einen Kopfwehtag habe, meistens bei Stress.“ Dann greife sie zur Tablette. Zuhause wendet sie regelmäßig vier Übungen an.
Ohne Schmerzen kann sich Anita Zbinden wieder ihren Hobbys widmen: Im Garten arbeiten, im Samariterverein aktiv sein oder einfach „grümschele“, was auf Berndeutsch soviel heißt wie „sich die Zeit vertreiben“. Für ihr Wohlbefinden besucht sie weiterhin einen Bewegungskurs in Aroha, eine Art Kriegstanz der Maoris. Und selbstverständlich wird sie diesen Sommer wieder im Schwimmbad anzutreffen sein.
Wie geht es weiter? Anita Zbinden wird eine zweite Therapieserie im Spiraldynamik® Med Center absolvieren. Betroffenen rät sie: „Nicht zu lange warten, bis man etwas unternimmt. Denn Schmerzmittel sind auf die Dauer keine Lösung.“
Text: Eva Mackert, Juli 2013
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