In den 60-er Jahren konnte die Wissenschaft erstmals nachweisen, dass Pflanzen auf Menschen reagieren. Jetzt hat Prof. Maximilian Moser eine 150-jährige Tanne ans Klavier angeschlossen und deren Piano-Spiel aufgenommen. Reinhören und reinschauen? Und wenn’s gefällt, liken und teilen!
Die Wettervorhersage war denkbar schlecht am 31. August 2022 im Kärntner Lesachtal: ganztags starker Regen! Unserem Team, bestehend aus Musikern, einer Sprecherin, dem Filmteam, einem 480 kg Klavierflügel und 2 muskelstarken Männern vom Klavierhaus sowie den Initiatoren Georg Lexer und mir, stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: alles war vorbereitet und vor Ort, doch wir hatten noch 5 km durch den Regen auf den Berg in 1600 m Seehöhe vor uns. Und das mit einem neuen Flügel! Nach langer Beratung und einigen Telefonaten überwanden wir alle unsere Bedenken und beschlossen, trotz widriger Umstände auf die Alm zu fahren. Danke, dass alle dabei mitgespielt haben!
Als wir dann aber am Abend unsere Gerätschaften zusammenpackten, hatten wir die schönsten Filmaufnahmen im Kasten, die man sich vorstellen kann. Material für einen langen Dokumentarfilm. Viel schöner, mystischer, eindrucksvoller als bei Schönwetter. Danke, Regenwolken!
Was war so faszinierend an diesem Drehtag, abgesehen von den mystischen Nebeln, die an uns vorüberzogen, wie beim „Herrn der Ringe“ und der Mammutaufgabe, ein mächtiges Klavier durch einen Sumpf zu einer 150-jährigen Tanne zu bringen, ohne dass es umstürzt oder stecken bleibt, fast wie bei „Fitzcarraldo“?
Unser Vorhaben war es, die schmucke Tanne zum Singen zu bringen oder vielmehr, zum Spielen am Klavier. Und das gelang! Zu diesem Zweck wurde im Boden vor dem Baum eine kleine Elektrode befestigt, sowie eine zweite an einer der grünen Nadeln der Tanne. Ein kleines Gerät „Musik der Pflanzen“ wandelte den elektrischen Widerstand des Baumes in MIDI Signale, das sind Signale mit denen man musikalische Klänge erzeugen kann.
Wie alle Lebewesen haben Bäume Rhythmen und so ändert sich auch der elektrische Widerstand rhythmisch, wird langsam höher, dann wieder niedriger dann ganz niedrig und wieder etwas höher, ständig wechselnd. Steigt der Widerstand an, so steigt die Tonhöhe, sinkt er, so senkt sich auch die Tonhöhe. Damit das Ganze sich an die Regeln der Musik hält, werden Töne einer Tonleiter oder auf Wunsch auch alle 12 Tonschritte der Oktave aus dem Signal gebildet. Das Klavier diente nun als Musikinstrument für diese Baummusik. Über ein MIDI Kabel konnte der Baum durch Änderung seines Widerstandes die verschiedenen Tasten bedienen. Und wie er spielte!
Wie unser Film zeigt, tat er das meist mit hoher Virtuosität. Sowohl im Einzelspiel, ohne begleitenden Pianisten, als auch im Zusammenspiel mit unserem Pianisten Franz Inzko kamen wunderbare Musikstücke zustande, für die sich sogar die Kühe auf der Alm interessierten. (Siehe Abspann des Filmes).
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Maximilian Moser
Dezember 2022