Kann ich weiterhin meinen Beruf ausüben? Diese Frage stellte sich für die Logopädin Nicole Schneuwly im letzten Jahr. Sie kann, dank Spiraldynamik® und Krafttraining.
Die 49jährige Freiburgerin aus dem Sensebezirk ist verheiratet, Mutter von drei Kindern, sie wohnt mit Familie und Hund in Wünnewil, in einem dreistöckigen Haus. Zusammen mit zwei Kolleginnen führt sie eine Logopädie-Praxis, spezialisiert auf die Neurofunktionelle Reorganisation nach Padovan (NRF). Zudem ist sie für den Früherziehungsdienst des Kantons Freiburg tätig.
NRF nach Padovan ist eine Behandlungsmethode für Kinder und Erwachsene, die anthroposophische und neurologische Erkenntnisse miteinander verbindet. Entwickelt wurde sie von der Brasilianerin Beatriz Padovan, Waldorfpädagogin und Logopädin. Behandelt werden vor allem Säuglinge, Kinder und Erwachsene, die von Sprachentwicklungs-, Wahrnehmungsstörungen oder neurologischen Erkrankungen wie Störungen der Sprachregion im Hirn (Aphasie usw.) betroffen sind.
„Es ist eine motorisch orientierte Methode, logopädische Störungen anzugehen“, erklärt Nicole Schneuwly, „bei welcher der ganze Körper einbezogen wird.“ Die Logopädin arbeitet mit Übungen, die der natürlichen Bewegungsentwicklung des Menschen von der Geburt an nachempfunden sind: Vom Rollen und Kriechen übers Krabbeln bis zum Gehen.
Die Therapie nach Padovan verlangt von der Therapeutin einen intensiven Körpereinsatz – und hier beginnen die Probleme von Nicole Schneuwly. Schon als Kind wurden bei ihr eine Skoliose und ein Scheuermann diagnostiziert. „Die Einschränkungen waren allerdings nicht sehr groß, in der Pubertät ging ich in die Physiotherapie“, erklärt sie. Innerhalb der letzten drei Jahre verstärkten sich ihre Rückenschmerzen durch die Mobilisationen und Übungen, die sie tagtäglich bei ihren kleinen Patienten anwandte. Auslöser einer ersten akuten Schmerzattacke war eine „blöde Bewegung“ mit ihrer Vespa.
„An Weihnachten 2014 wurden die Schmerzen so stark, dass selbst die Medikamente nichts mehr nützten.“ Gleitwirbel verursachten Schmerzen und beschleunigten das Instabilitätsgefühl in der Wirbelsäule. Für Nicole Schneuwly stellten sich existentielle Fragen: „Kann ich meinen Beruf in dieser Form noch ausüben? Muss ich mich operieren lassen? “ Eine Kollegin ihrer Praxisgemeinschaft war bereits mit Spiraldynamik® vertraut und riet ihr, das Med Center in Bern zu kontaktieren. „Nach drei Interventionen wurde mir bewusst, dass ich mein gewohntes Patienten-Handling gemäss Padovan-Methode meinen effektiven körperlichen Möglichkeiten anpassen musste.“
Was kann Spiraldynamik® da leisten? Dr. med. Christian Larsen, Leitender Arzt des Med Centers Zürich, ist der Meinung, dass „Rückenschmerzen bei therapeutischen Fachkräften ab dem 40. Altersjahr zunehmen werden.“ Deshalb sei eine genaue Analyse der Bewegungsabläufe und eine gezielte Hilfe zur Selbsthilfe entscheidend.
Diesen Weg hat Nicole Schneuwly eingeschlagen, und sie ist dem Ziel, ihren Beruf als Logopädin weiterhin und ohne Schmerzen ausüben zu können, einen großen Schritt näher gekommen.
In der Spiraldynamik®-Therapie lernte Nicole Schneuwly, sich der Anatomie ihres Rückens angepasst anatomisch richtig zu bewegen. Zur Stärkung der Rückenmuskulatur empfahl ihr Dr. Larsen zudem den Besuch eines Fitness Centers. Diesen Ratschlag hat sie sehr beherzigt: „Jetzt integriere ich die Spiraldynamik® Prinzipien und Übungen in meine Arbeit in der Praxis. Ergänzend dazu gehe zwei- bis dreimal pro Woche ins Fitness. Beides zusammen wirkt!“ Ihren Schmerzmittel-Konsum hat sie stark reduzieren, phasenweise gar einstellen können. Ihr Fazit: „Ohne Spiraldynamik® und Krafttraining hätte ich meinen Beruf in dieser Art aufgeben müssen.“
Text: Eva Mackert, Juni 2015
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